Die Mimik ist eines der interessantesten Merkmale des Gesichts, aber auch der Feind glatter Haut. Ein ansprechendes und sympathisches Gesicht besticht durch die Ausgewogenheit der Proportionen und der Harmonie von Ausdruck und Mimik. Ein junges, frisches Aussehen ist Ausdruck von Gesundheit, Attraktivität, Dynamik und Vitalität. Mit zunehmendem Alter können Gesichtsfalten wie Zornesfalten, Stirnfalten, Krähenfüße, Nasolabialfalten, Wangenfalten oder Falten im Ober- und Unterlippenbereich den Gesamtausdruck negativ beeinflussen und beeinträchtigen.
Falten gehören zwar zum natürlichen Alterungsprozess, die Ausprägung kann jedoch bedingt durch verschiedene Faktoren wie intensive Sonnenbestrahlung, starker Nikotin- oder Alkoholkonsum, Schlafdefizit, einer ausgeprägten Gesichtsmimik u. a. verstärkt werden.
Eine Behandlung dynamischer bzw. mimischer Falten durch Unterspritzung ist dann sinnvoll, wenn Sie mit der Grundform des Gesichts zufrieden sind und nicht herabgesunkene Gewebsschichten durch ein Facelift angehoben werden müssen, sondern einzelne Falten gezielt behandelt und geglättet werden sollen.
Die Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin Typ A, landläufig bekannt als Botox, ist ein modernes, schonendes und seit vielen Jahren erfolgreiches Verfahren zur Glättung unerwünschter Falten. Vor allem mimische Falten im Gesichtsbereich wie z. B. Zornesfalten, Stirnfalten, Lachfalten oder sogenannte Krähenfüße an den Augen eignen sich besonders für die Faltenunterspritzung mit Botulinumtoxin Typ A.
Die Wirkung von Botulinumtoxin Typ A beruht auf einer Blockade von bestimmten Nervenimpulsen im Gewebe. Gelangt der Wirkstoff in das Muskelgewebe, kommt es durch die Hemmung der Reizübertragung zu einer Entspannung des Muskels. Dabei wird durch die richtige Dosierung unserer erfahrenen Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie die mimische Muskulatur nur soweit entspannt, dass die Falten geglättet werden und der natürliche Gesichtsausdruck erhalten bleibt.
Störende mimische Falten können und sollten bereits frühzeitig mit Botulinumtoxin korrigiert werden, da während der Wirkungsdauer die Ruhigstellung der Muskulatur die Vertiefung bestehender Falten reduziert und auch der Entstehung neuer Falten vorbeugt.
Neben der Faltenbehandlung kann Botulinumtoxin auch zur Therapie der erhöhten Schweißsekretion an Händen, Füßen und Achseln erfolgreich eingesetzt werden.
Die Wirkung der Behandlung mit Botox hält i. d. R. 4 - 9 Monate an, so dass für eine nachhaltige Wirkung wiederholende Behandlungen notwendig sind. Bei der ersten Behandlung hält die Wirkung für etwa 4 Monate an, nach weiteren Behandlungen kann sich die Wirkdauer auf bis zu 9 Monate verlängern.
Grundsätzlich ist eine Faltenunterspritzung mit Botulinumtoxin Typ A nicht schmerzhaft, da unsere Fachärzte hierbei extrem dünne Nadeln einsetzen. Die Stichwirkung wird zudem durch ein Oberflächenanästhetikum und eine Kälteapplikation verringert, so dass Sie außer einem leichten Pieksen nur wenig von der Behandlung wahrnehmen. Eine Faltenbehandlung mit Botox wird ambulant durchgeführt und dauert üblicherweise ca. 30 Minuten inklusive der Behandlungsvorbereitung. Ein stationärer Aufenthalt in unserer Privatklinik für Plastische Chirurgie ist nicht erforderlich.
Botulinumtoxin Typ A wird von mehreren Herstellern unter verschiedenen Handels- bzw. Markennamen wie Vistabel®, Azzalure®, Bocouture®, Dysport® oder Xeomin® angeboten, wobei Botox® von der Firma Allergan das wohl bekannteste Präparat ist.
Botulinumtoxin Typ A - vielen besser als Botox bekannt - ist ein Protein, das aus dem Bakterium Clostridium Botulinum gewonnen wird. In der heutigen Zeit wird Botox überwiegend mit Faltenbehandlungen assoziiert. Der Wirkstoff wurde jedoch lange Zeit nur als Therapeutikum verwendet, bis die faltenreduzierende Wirkung rein zufällig entdeckt wurde.
Das Protein Botulinum wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckt, als Menschen nach dem Verzehr von verdorbenen Würstchen plötzlich Vergiftungserscheinungen zeigten. Die betroffenen Personen klagten über leichte Lähmungen, eine Beeinträchtigung der Darmtätigkeit, sowie das Versiegen aller Drüsensekrete z. B. Schweiß. Der Name Botolinumtoxin entstand letztendlich aus den lateinischen Wörtern Botulus = Wurst und Toxin = Gift, nachdem der schwäbische Landarzt Dr. Justinus Kerner 1820 erstmals im Zusammenhang mit diesen Vergiftungserscheinungen von „Wurstgift“ sprach. Dr. Justinus Kerner entdeckte den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von verdorbenen Nahrungsmitteln und der Lähmung der Muskulatur.
Schon damals spekulierten Mediziner, ob das Protein in einer niedrigen Dosis für die Behandlung von Muskelkrämpfen einsetzbar ist. Bereits 1822 schlug Dr. Justinus Kerner Botulinum als Arzneistoff für verschiedene durch Muskelkrämpfe verursachte Störungen vor. Jahrzehntelang befassten sich Mediziner und Forscher mit Botulinum, bis es zum tatsächlichen Einsatz als Arzneimittel kommen sollte.
Ab 1960 setzten der Biochemiker Dr. Edward Schanz und der Augenarzt Dr. Alan Scott die Erforschung des Toxins in San Francisco fort. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) genehmigte 1978 die Anwendung von Botolinum Typ A an Freiwilligen. Dr. Alan Scott veröffentlichte 1980 seine Arbeit über den ersten therapeutischen Einsatz von Botolinum Typ A zur Behandlung des Strabismus (Schielen).
Das kanadische Ärzteehepaar Jean und Alastair Carruthers begann 1988 die Möglichkeiten der Faltenkorrektur mit Botulinum Typ A zu erforschen, nachdem sie bei der Behandlung einer Patientin wegen unkontrollierbaren Augenzuckens die falteneliminierende Wirkung von Botulinum feststellten. Sie veröffentlichten 1992 eine Arbeit über die glättende Wirkung von Botulinustoxin A auf Hautfalten.
Botulinum Typ A wurde schließlich 1989 von der FDA offiziell zur Behandlung des Strabismus (Schielen) und Blepharospasmus (Lidkrampf) in den USA zugelassen. In Deutschland wurde Botulinum Typ A erstmals 1993 zur Behandlung von Blepharospasmus und halbseitigen Gesichtskrampf (hemifazialer Spasmus) sowie koexistierenden, örtlich begrenzten (fokalen) Dystonien zugelassen.
Im Laufe der Jahre wurde Botulinum Typ A in über 70 Ländern für mehr als 20 Indikationen zugelassen, beispielsweise gegen Zervicale Dystonie (muskulärer Schiefhals), gegen Nystagmus (unkontrollierbare Bewegungsstörung der Augen), gegen Blepharospasmus (Lidkrampf), gegen Spastik der Gesichtsmuskulatur oder gegen übermäßige Schweißproduktion unter den Achseln (primäre Hyperhidrosis axillaris).
Nachdem Botulinum Typ A bereits seit 1992 im kosmetischen Off-Label-Bereich erfolgreich zur Faltenglättung verwendet wurde, erhielt Botox erst 10 Jahre später, am 15.04.02, von der FDA eine offizielle Zulassung zur Faltenbehandlung.
Botulinumtoxin Typ A bzw. Botox ist als Arzneimittel sozusagen eine Allzweckwaffe gegen zahlreiche durch Muskelkrämpfe verursachte Beschwerden. Weithin bekannt wurde es jedoch als Schönheitselixier zur Faltenbehandlung. Botulinumtoxin Typ A wird von mehreren Herstellern unter verschiedenen Handels- bzw. Markennamen wie Vistabel®, Azzalure®, Bocouture®, Dysport® oder Xeomin® angeboten, wobei Botox® von der Firma Allergan das wohl bekannteste Präparat ist.
Bei der kosmetischen Anwendung von Botulinumtoxin Typ A werden nur kleinste Mengen in die jeweiligen Muskelareale gespritzt und dort gebunden. Das Botulinumtoxin Typ A gelangt somit nicht in den Kreislauf und Gesamtorganismus. Die extrem geringe, genau bestimmte Menge des Wirkstoffes im Medikament ist zudem hoch aufgereinigt. Es ist darin kein einziges Bakterium enthalten, das weiteres Toxin produzieren könnte. Aus diesem Grund wird zwischenzeitlich dafür der Begriff "Botulinum" verwendet.